Mal sind es Impfstoffe, mal spezielle Antibiotika und mal auch nur einfache Schmerzmittel. Und das nicht in einem Entwicklungsland mit rückständigem Gesundheitssystem, sondern in Deutschland.
Lebensgefährliche Versorgungsmängel sind aktuell nicht bekannt, dann müsste das Gesundheitsministerium mit Zwangsmaßnahmen eingreifen. Aber auch die hohe Zahl der Lieferengpässe ist ein Downside: Es darf nicht sein, dass man wochenlang auf ein options Mittel mit starken Nebenwirkungen umsteigen oder aus eigener Tasche viel Geld zuzahlen muss. Krankenkassen, Apotheken und Pharmaindustrie schieben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu. Wer hat recht? Grundsätzlich ist es kein Downside, wenn Wirkstoffe wie Ibuprofen im Ausland produziert werden – so geht Globalisierung, und für den Arznei-Export nach Deutschland gelten klare Regeln. Ein Downside ist es aber, wenn es für die weltweite Produktion eines Wirkstoffes nur noch wenige Hersteller gibt. Abhängigkeit von Oligopolen ist nicht nur teuer, sondern auch gefährlich.
Verschärft wird die Lage durch Rabattverträge der Krankenkassen. Grundsätzlich sorgen sie für einen effizienten Umgang mit Beitragsmitteln. Doch wer wie etwa die AOK Verträge mit nur einem Hersteller schließt, begibt sich in eine gefährliche Abhängigkeit zu Lasten der Patienten. Lege nie alle Eier in einen Korb – das alte Sprichwort gilt auch in der globalisierten Pharmawelt.
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